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VGBSM: Vorweihnachtliche gegenseitige Beschimpfungen sind Mist

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In Pakistan starben Mitte des Monats über 130 Schulkinder. Die Tragödie wird sicher als Schulmassaker von Peschawar in die Geschichte eingehen.

In unseren Medien wurde berichtet, die grausame Attacke der Taliban sei eine Reaktion auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an Malala Yousafzai. Muslimische Extremisten vertreten die Meinung, Schulbildung sei nur dann dann gut, wenn sie im Einklang mit dem Islam stünde.

Die Terroristen der Boko Haram in Nigeria beschäftigt uns seit Jahren. Im April 2014 wurden über 200 Schülerinnen entführt.  Die anfänglich große Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit ließ inzwischen nach. Von den Mädchen fehlt jede Spur.

Ich habe hier zuletzt viel über PEGIDA geschrieben, über die Ermordung der Kinder in Pakistan überhaupt nichts. Trotzdem, der grässliche Artikel einer Frau 

Jedenfalls scheint sich Frau Szabo mit Halluzinationen gut auszukennen. Aber egal, wo sie die letzten Jahre verbracht hat, geholfen hat es nicht:

Massakriert von der Hand jener Mörder, für die Ihr in Wahrheit klammheimlich schwärmt wie pubertierende Backfische für Rockstars. Wie Ihr sie entschuldigt, die säbelrasselnden Unmenschen mit ihrem Hass auf Juden, Christen, Amerikaner und den Westen, wie Ihr jede Kritik an einer gnadenlosen Ideologie als ‚Islamophobie‘ ersticken wollt. LINK
Die Achse des Guten: Kein Cem, kein Gregor weit und breit

Frau Szabo bedient sattsam bekannte Feindbilder –  so von wegen linke Gutmenschen, Muslime und so weiter. Die im zitierten Absatz versuchte klägliche Reminiszenz an Baader-Meinhof ist misslungen. Allerdings sind solche Verweise auf der rechten Seite ja auch nicht wirklich überraschend. Originalität ist jedenfalls nicht Ihre Stärke, Frau Szabo.

Ich habe nicht überprüft, ob wirklich keiner der üblichen Verdächtigen etwas zum Massaker an den Schulkindern in Pakistan im Sinne von von Szabo gesagt hat.

Die Resonanz auf PEGIDA ist allerdings erheblich und aus meiner Sicht absolut notwendig! Denn diese Sache spielt sich innerhalb Deutschlands ab und nicht einige Tausend Kilometer von uns entfernt. Ja, Frau Szabo, das ist ein Unterschied!

Ich kann mich beim besten Willen allerdings auch nicht daran erinnern, dass einer der drei namentlich Erwähnten die Extremisten des IS oder andere islamische Terroristen verteidigt oder gar so etwas wie Bewunderung geäußert hätte.

Frau Szabo gibt sich vermutlich auch sonst viel Mühe mit realistischen Einschätzungen – jedenfalls erwecken diese Leute gern den Eindruck. Und vermeintliche Erkenntnisse versprüht sie mit großer Verve.

Differenzierte Töne standen ihr offensichtlich nicht zur Verfügung. Vielleicht nur deshalb, weil sie dann halt nicht zu den verfolgten Absichten gepasst hätten? Welche ihre Absichten wären? Nun, man kann das ein bisschen aus den Leserkommentaren herauslesen. Mehr Bestätigung kann sich ein Autor fast nicht wünschen. Jedenfalls nicht dort.

Nun noch zu einem anderen Aspekt der Debatte. 

Auch wenn generell der Vorwurf, dass unsere Aufmerksamkeit eher den Tätern als den Opfern gilt, berechtigt ist, würde ich dies im Zusammenhang mit den Verbrechen muslimischer Extremisten anders sehen.

Dieser Tage wurden Menschen auch in Australien Opfer eines fanatischen Moslems. Vielleicht hat sich der Verdacht inzwischen erhärtet, dass dieser Mann weniger fanatisch als geistesgestört gewesen ist? Für viele würde das nichts ändern. Schließlich war er schon mehrfach wegen seiner radikal-islamischen Gesinnung auffällig geworden.

So viel gutmenschliche Kumpanei mit “den Tätern” kann doch nicht sein!?

Noch während das Geiseldrama lief hatte eine Australierin den Hashtag #illridewithyou platziert, mit dem sie darauf reflektierte, dass Muslime wegen der negativen Medienberichterstattung auf vermehrte Vorbehalte treffen könnten.

Jeder, der den Gesinnungskampf (oder wie soll man das nennen?) zwischen Rechts und Links, Gut- und Bösmenschen seit Jahren verfolgt, wird sich vorstellen können, welche Reaktionen das auslöste. Auch hier bei uns.

Halten wir also fest, es wäre unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, uns zu allererst einmal mit dem Schicksal der Opfer und ihrer Angehörigen zu befassen. Haken dran!

Wir, die anderen, die so genannten Gutmenschen, werden gefragt, wie wir nur auf die Idee kämen, nicht zuerst an die Opfer, sondern an die Befindlichkeit der Muslime zu denken.

Dass in Deutschland mit uns Millionen von Muslimen leben, die persönlich über die Verbrechen der Extremisten, mit denen sie ihre Religion teilen, nicht weniger entsetzt und verzweifelt sind als alle anderen, hilft überhaupt nicht. Im Gegenteil, in der Diskussion spürt man rasch, was Ressentiments und Rassismus sind und wie sie stärker und stärker werden.

Ja, zuerst müssen wir an die Opfer denken. Aber Opfer sind auch die Muslime, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen und die wir seit Jahren unter Generalverdacht gestellt haben. Und jetzt behaupte nur noch einer, das würde nicht der Fall sein. Auswüchse wie Pegida stellen den jüngsten Beweis für das Zunehmen antiislamischen Ressentiments dar. Dass sie substanzlos sind ändert leider nichts daran, dass die Diskussion lauter und aggressiver wird.

Ich habe eine feste Meinung zu PEGIDA: Mit Rassisten und Nationalisten macht man sich nicht gemein. 


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